Kloster Olsberg

Klosterkirche: Schiff

 

Betritt man die Kirche, steht man zuerst unter der Westempore und in der Konversenkirche. Auffällig ist, dass diese sehr kurz geraten ist. Dies hängt mit der bereits beschriebenen Verkürzung der Klosterkirche im 18. Jahrhundert zusammen. Seit der grossen Renovation steht der Taufstein von 1787 in der Konversenkirche. Er kam erst ins Kloster, als die Kirche zur Pfarrkirche erhoben wurde. Vorher mussten die Olsberger nach Augst zur Kirche. Auf der anderen Seite steht, wie bereits erwähnt, die originale, um 1725 entstandene Sandsteinfigur des hl. Bernhard von Hans Freitag aus Rheinfelden. Sie weist deutliche Verwitterungsspuren auf, weshalb sie in dieser geschützten Lage ist. Der Zugang zur Kirche wird durch ein Eichenholztor in barocken Formen gewährt. Es ersetzt gekonnt seine schmiedeeisernen Vorbilder aus anderen Klöstern und zeugt von ausgefeiltem Umgang mit dem Material. Im Raum der Nonnenkirche gibt es viel zu entdecken. Die Grisaillemalereien um die Fenster zum Beispiel sind Vorzeigemodelle für den Knorpelbarock und schicken jeden Betrachter auf eine Entdeckungsreise nach den verschiedensten Formen und Figuren.

 

Der spannendste Teil der Kirche ist natürlich der Nonnenchor. Davor steht auf der Südseite der Altar der Märtyrer Agathe und Victor. Das Bild zeigt das Martyrium der hl. Agathe auf gekonnt realistische Weise. Den hl. Victor sieht man als Betrachter in seiner Rüstung. Unter diesem Bild befindet sich eine Darstellung eines Skeletts in Rüstung. Dies ist der Schrein für die Gebeine des Katakombenheiligen Victor, der 1688 nach Olsberg überführt worden war und Olsberg zum Wallfahrtsort machte. Er hat mit dem oben erwähnten Solothurner Victor aber ausser dem Namen nichts gemeinsam. Öffnet man den Schrein, kann man seine reich verzierten Gebeine noch heute bestaunen.

Hauptschiff der Kirche